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Erinnerungen und Gedanken ...

... lassen mich nur solange nicht in Ruhe, ehe ich sie aufschreibe.

Ich bin kein Mensch der Mitleid verlangt oder irgendwie erwartet. Ich hatte kein schönes Leben. Vieles ist passiert, dass hätte nicht passieren sollen. Vieles wurde gesehen, was Kinderaugen nicht sehen sollten. Es ist mir zu viel widerfahren, als das ich es vergessen könnte. So begann ich früh es aufzuschreiben. Ich habe es gemischt, mit kindlicher Fantasie. Meine ersten Schreibversuche unternahm ich im zarten Alter von 11 Jahren. Es las sich steif und ungekonnt, aber es war voll Emotionen. Noch heute verfolgen mich Alpträume von Ereignissen, die mich verfolgen und mir in Nächten, wo sie mich besuchen, anheizen erneut zu schreiben.

Schlagschatten, entstanden 2004, aus der Lebensgeschichte einer guten Freundin

Auszug aus Schlagschatten >>für mehr hier klicken

Fünf Minuten, noch fünf Minuten.
Immer wieder wiederholte Anne diesen Gedanken, bis es endlich vorbei war. Selten brauchte er länger um mit ihr fertig zu werden, danach schimpfte er sie immer eine elende Hure und das sie ihn verführe, also brauche sie auch nicht zu heulen wie ein Kleinkind. Aber die Tränen, welcher nach dieser Prozedur immer folgten, ließen die Realität noch bissiger und klarer erscheinen. Wenn er dann weg war begann die Zeit des Verdrängens, welche durch eine Rasierklinge unterstützt wurde. Dann schnitt sie langsam und sorgfältig ihr Fleisch auf und betrachtete wehleidig das dicke Blut, wie es aus ihrer Haut hervorquoll. Schmerzen hatte sie dabei keine mehr, diese Schmerzen waren angenehm, gegenüber dem was er ihr antat.

Flussmenschen, entstanden 2015, aus irrlosen Träumen entstanden

Auszug aus Flussmenschen >>für mehr hier klicken

Blind und ohne Emotion starrten ihre kalten, leeren Augen mich an. Ihr rotes Haar war wüst und dreckig. Nass und voller Schmutz lag ihr junger Körper vor mir. Ihre Glieder waren steif und ohne jede Spur einer Bewegung. Ihre Haut war blass, inmitten des Schnees war es fast, als wäre sie unsichtbar. Lediglich ihre wunderschönen vollen Lippen stachen hervor. Ihr Make-up war vom Regen verschwommen und doch hatte ich das Gefühl, dass sie jede Sekunde aufstehen und fortlaufen würde.
An Tagen wie solchen, hasse ich meinen Job. Es war eine grauenvolle Nacht. Alpträume quälten mich und immer wieder wachte ich schweißgebadet auf.

Das Leben nimmt, entstanden 2017, basierend auf meinem Leben

Auszug aus Das Leben nimmt >>für mehr hier klicken

Ich hasse den Blick am Morgen. Diese einfallende, alte, faltige, aufgeschwemmte Fratze, mit diesen widerlich blaugrünen Augen und dem wilden roten Haar, dass sich nur unter größter Anstrengung kämmen lässt. Ich sehe aus, wie das Leben mich geformt hat. Alt, Müde – Kaputt.
28 Jahre jung und die Augen einer alten Frau – ohne jede Kraft, ohne jedes Leuchten, ohne jede Freude. Nur Trauer und Einsamkeit.

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